Diese Frage habe ich mir selbst oft gestellt, vor allem in früheren Jahren. Schaut man sich die technischen Daten der Geräte an, so stellt man schnell fest, dass die günstige Alternative dem teuren Profi-Equipment eigentlich in nichts nachsteht. Warum setzen Profis also auf professionelle Technik, die oft ein Vielfaches der günstigen Alternative kostet?
Diese Frage kann ich als DJ, der seit dem Jahr 2001 auflegt und schon viel Equipment besessen und verschlissen hat, recht einfach beantworten.
Nehmen wir das Beispiel einer Beschallungsanlage: Bei einem preisgünstigen Nachbau wird zwar auch am Marketing gespart, vor allem aber an der Dimensionierung der technischen Bauteile. So kann es sehr gut sein, dass wir im ersten Moment – und vor allem, wenn die Technik neu ist – keinen signifikanten Unterschied zu Profi-Equipment feststellen. Den Unterschied bemerken wir dann jedoch sehr oft an drei Punkten:
Unterdimensionierte Bauteile: Wenn Bauteile nur knapp oder in manchen Fällen sogar zu klein dimensioniert sind, werden sie im Laufe der Zeit stärker beansprucht und gehen schneller kaputt.
Leistungsgrenzen unter extremen Bedingungen: Günstigere technische Geräte geraten unter extremen Bedingungen schneller an ihre Grenzen. Stellen wir uns einen warmen Sommerabend vor: Die Party läuft super, die Temperatur in der Location steigt mit der Stimmung, und die Lautstärke wird erhöht. Im Extremfall kann das dazu führen, dass Verstärker aufgrund zu hoher Temperaturen zeitweise abschalten und sich erst nach einigen Minuten der Abkühlung wieder einschalten lassen. Das ist etwas, das man als DJ auf einer Veranstaltung auf gar keinen Fall erleben möchte.
Performance im Grenzbereich: Während bei leisen und moderaten Lautstärken sowohl die teure als auch die günstigere Anlage gute Ergebnisse liefern, ändert sich dies bei höheren Lautstärken – also dann, wenn die Party in vollem Gange ist. Hier zeigen sich die Schwächen einer Anlage, deren Bauteile nur knapp bemessen sind und keine Reserven bieten.
Nehmen wir ein anderes Beispiel: die DJ-Technik. Bei günstigem Equipment sehen wir vor allem einen vorzeitigen Verschleiß der Fader und Potis, was zu Kratzgeräuschen beim Mischen der Musik führt.
Wo wir DJs hingegen Einsparmöglichkeiten sehen – was Lichttechnikern nicht gefallen wird – ist bei Scheinwerfern und Discoeffekten. Hier finden wir in den meisten Fällen ausschließlich LED-Technik, die recht ausfallsicher ist. Außerdem ist bei Veranstaltungen, die mit vielen Scheinwerfern und Lichteffekten gestaltet werden, der Ausfall eines einzelnen Geräts meist nicht entscheidend und wird von der Hochzeitsgesellschaft in den meisten Fällen nicht bemerkt.
Daraus ergibt sich für mich die Schlussfolgerung, dass bei essenzieller Technik nicht gespart wird. Deshalb setze ich ausschließlich auf namhafte Hersteller, wie sie auch in großen Diskotheken oder auf Musikfestivals verwendet werden. Nicht nur macht die Langlebigkeit den Mehrpreis wieder wett – viel wichtiger ist die erhöhte Ausfallsicherheit.
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